„Gelegenheit zu warmen und kalten Bädern findet man in der Stadt im Rentamte beim Rentbeamten Möser …“, schreibt Beda Weber in seinem Reiseführer über „Meran und seine Umgebungen“ von 1845, als Nachdruck 2007 vom Touriseum herausgegeben.
Damit war das fürstliche Thurn und Taxis’sche Rentamt in den Meraner Berglauben gemeint, dessen Hauptaufgabe die Abwicklung der Einnahmen aus dem fürstlichen Grundbesitz war.
20 – 40 Kreuzern kosteten kalte und warme Vollbäder, die in Marmorbassins bereitet wurden, berichtet Hugo Knoblauch 1867 in seinem Meran Reiseführer. (Für diesen Betrag kaufte man 1870 ca. 1,25 kg bzw. 2,5 kg Mischbrot.)
Der Kurgast konnte im Rentamt jedoch nicht nur baden. Der historisch interessierte Tourist konnte hier auch eine Sehenswürdigkeit besichtigen: „In der daselbst befindlichen Hauskapelle wurde die letzte Gräfin von Tirol, Margarethe, mit Ludwig von (Bayern – ) Brandenburg am 10. Februar 1342 getraut“, schreibt Knoblauch weiter.
Die Jahreszahl 1342 ist noch heute zu sehen und befindet sich unter dem Erker des Laubenhauses mit der derzeitigen Hausnr. 68. Sie erinnere an die „folgenschwere zweite Hochzeit der Margarethe (…), die dort stattfand“, so Josef Rohrer 2007 im Reiseführer „Meran kompakt“.
Und nun die Quizfrage: Wo genau befand sich das Thurn und Taxis’sche Rentamte?
Ein Tipp: Das Laubenhaus beherbergte ab den 1990er-Jahren bis 2011 eine umfangreiche Sammlung von Accessoires, ausgewählten Alltagsgegenständen und Kleidern.
Karin Maringgele