Herr Ludwig Eimannsberger aus Mutters hat liebenswürdigerweise die folgenden Informationen über Hans Kreid mit uns geteilt.

Hans Kreid
Hans Kreid und Anton Liensberger, der Urgroßvater von Ludwig Eimannsberger, waren sich seit ihrer Jugend so eng verbunden, dass Hans Kreid in die Familie Liensberger integriert wurde und dieser seine Hotelhälfte der Familie Liensberger-Eimannsberger vererbte.

Hotel Kreid in Innsbruck
Johann Kreid, der Vater von Hans Kreid, war seit 1875 Restaurateur am Innsbrucker Südbahnhof und 1887 erwarb er das Haus am Margarethenplatz (heutiger Boznerplatz) in Innsbruck, das er bis 1891 in ein Hotel mit Restaurationsbetrieb umwandelte, das Hotel Kreid.

Hans Kreid wurde am 24.2.1872 in Klagenfurt geboren.
Als junger Mann wurde er zur Ausbildung ins Ausland geschickt, um sich die unerlässlichen Fach- und Sprachkenntnisse anzueignen.
Als junger Mann mit 19 Jahren ging Hans Kreid 1891 nach London, um Englisch zu lernen. Er arbeitete dort noch nicht in der Hotelbranche sondern als Volontär bei der Transportfirma Schenker & Co. Danach, bis September 1893, war er als „general clerk“, als Büroangestellter oder Schreibkraft, für die Firma Schultz & Co. tätig, einem Vermittlungsbüro für Brillenetui-Hersteller.
Über die Aufenthalte in der Zeit zwischen 1893 bis 1896 gibt es leider keine Aufzeichnungen.
Die nächste Station in seinem beruflichen Werdegang war Nizza in Frankreich. Im Hotel de Berne setzte Hans Kreid seine Ausbildung fort. Hier arbeitete er in der Wintersaison 1895/96 zuerst als „Volontaire Garcon de Salle“, als Saalkellner Volontär, danach als Sommelier Volontär. Er absolvierte, wie es damals üblich war, die Ausbildung als Volontär, das bedeutet, er erhielt für seine Arbeit im Hotel vermutlich keinen Lohn, sondern war lediglich auf die Trinkgelder angewiesen.

Arbeitszeugnis als “Sommelier volontaire” im Hotel de Berne in Nizza.

Plakat des Hotel de Berne und Hotel de Suède in Nizza.
Das Hotel de Berne in Nizza befand sich gleich links vom Bahnhof, an der Avenue Thiers.
Im Bäder-Almanach von 1895 wird es wie folgt beschrieben: „Sehr vortheilhaft bekanntes, mit allem Komfort der Neuzeit ausgestattetes deutsches Haus mit 100 Betten. (…) Deutschsprechender Portier bei allen Zügen, ebenso deutsche Bedienung im Hotel.“ Der Besitzer, Henri Morlock, ein Deutscher, besaß noch ein weiteres Hotel in Nizza, das Hotel de Suède und um 1908 erwarb er auch das Hotel-Terminus, ebenfalls vis-à-vis des Bahnhofs gelegen.