Dienstag, 9. Juni 2015
Es ist 8:00 Uhr morgens.
Bei angenehmen 19°C mache ich mich, wie jeden Morgen der vergangenen Woche, auf den Weg ins Touriseum.
Sogleich begebe ich mich durch Tor Nr. 4 in den Schlosshof, um dann weiter in den Verwaltungsbereich des Schlosses zu gelangen: mit dem Aufzug in den zweiten Stock und dann die versteckte Wendeltreppe in den Sissi-Räumen hoch ins 3. Stockwerk, welches den Besuchern verwehrt bleibt und daher nur für Mitarbeiter und Befugte zugänglich ist.
Dort empfangen mich freundliche Gesichter und der Duft von gutem Kaffee, der zweifelsohne an einem Morgen Gold wert sein kann. (Obwohl ich morgens zugegebenermaßen gar keinen Kaffee trinke…)
Nachdem ich, wie bis jetzt fast jeden Morgen, dankend eine Tasse Kaffee abgelehnt habe, gehe ich in mein Büro, das eigentlich mehr einer Schlossbibliothek ähnelt und starte meinen Computer.
Der Bildschirm ist so riesig, dass ich bei meiner eher “spärlichen“ Körpergröße gar nicht mehr darüber hinaus sehen kann, wenn ich mich direkt vor ihn setze.
Aber eigentlich brauche ich den PC sowieso fast nie. Ich beschäftige mich meistens mit alten Büchern aus dem Archiv, da ich für ein neues Projekt bzw. eine neue Ausstellung recherchieren darf.
Die Recherche-Arbeit gefällt mir bis dato sehr gut, denn die alten Bücher haben zweifellos ihren Reiz, besonders wenn man sie in der Atmosphäre eines (teilweise) mittelalterlichen Schlosses durchstöbern darf.
Die ersten schwachen Sonnenstrahlen bahnen sich bereits langsam den Weg zum Schloss und lassen die Gärten ringsum in ihren prächtigsten Farben erstrahlen – kurz gesagt: der Ausblick von hier ist wirklich erste Sahne, jeder andere Büroangestellte würde vermutlich platzen vor Neid.
Das Touriseum wird von einem regelrechten “Dream- Team“ geleitet, jeder einzelne von Ihnen bereichert das Touriseum Tag für Tag mit seinen Ideen, Einfällen und Fähigkeiten: Der eine begeistert die Besucher durch seine lässige und sympathische Art, der andere dekoriert – mit dem richtigen Auge fürs Detail – zwischendurch den Empfangsbereich und Innenhof immer wieder mal um, damit alles stets einladend für Gäste und Besucher ist und der nächste zaubert jedem Eintretenden durch Witz und Humor ein Lächeln ins Gesicht. Was will man mehr?
Bereits die Hälfte meines zweiwöchigen Praktikums im Landesmuseum für Tourismus habe ich bisher hinter mir. Ich glaube, ein bisschen werde ich die Zeit hier im Touriseum schon vermissen, wenn ich am Freitag das letzte mal durch Tor Nr. 4 hinaus gehe, auch wenn mein Praktikum hier nur von (zu) kurzer Dauer war.
Ich habe hier in der vergangenen Woche vieles über die Kurstadt Meran, die Entwicklung des Tourismus und dessen Sonnen- und Schattenseiten, sowie natürlich auch eine Menge Berufstechnisches gelernt – zwei Wochen Intensivunterricht wären nichts im Vergleich dazu.
Nun, jetzt ist es aber bereits fast 9 Uhr. Ich sollte mich so langsam wieder dem Bücherregal an meiner Linken widmen, denn die Zeit vergeht hier leider Gottes wie im Flug.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen und der Empfehlung, das Touriseum auf jeden Fall zu Besuchen.
Innerhofer Johanna
Praktikantin im Touriseum